nun, da der tod sich nähert,
spreche ich mit den toten.
nicht, dass ich's möchte.
sie sprechen mit mir. sie, in meinen träumen.
nacht für nacht erscheint mir der eine oder der andere,
nicht wie ein toter, nein, wie er lebend war.
und wir sprechen miteinander.
und es zählt nicht, was wir uns zu sagen haben:
es ist wie früher, als das leben uns zusammen noch aufnahm.
beim erwachen erst entdecke ich zu meinem erstaunen,
dass es nicht sein kann und dass es doch so gewesen ist.
und ich sage mir: mit einem toten hast du in dieser nacht wieder gesprochen:
wer ist wohl der nächste?
so werd' ich von traum zu traum mit den toten vertrauter,
werde einer von ihnen.
und inzwischen wird spärlicher, schwacher
das gespräch mit den lebenden.
remo fasani: 'der reine blick auf die dinge' limmat verlag, zürich 2006
2 Kommentare:
Turbachtal, Dachboden.
Ich bin begeistert von Deinem Blog. Literatur und Lyrik kann gar nicht oft genug zitiert und damit erinnert werden.
Kanadische Grüße, Nicole.
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